Silent Cyber ist ein derzeit höchst brisantes Thema am weltweiten Versicherungsmarkt. Unter diesem Schlagwort befassen sich sowohl Versicherungen aber auch Versicherte mit der Fragestellung, ob konventionelle Spartenversicherungen (wie Sach- oder Haftpflichtversicherungen) auch durch Cyberattacken verursachte Schäden decken. Ob und wenn ja, in welchem Umfang, ist die Frage. Ist ein Cyberschaden möglicherweise stillschweigend („silent“) versichert? Das Thema hat durch die rasant steigende Zahl von Cybervorfällen extrem an Fahrt gewonnen.

Die Gefahr für Versicherte: Es drohen harte Haftungsausschlüsse

„In Cyberschäden lauert ein für gewöhnlich im Vorfeld nur schwer zu kalkulierendes Risiko. Sowohl für die Versicherten aber auch für die Versicherer. Kostspielige Vorfälle in den letzten Monaten zwingen Versicherungsgesellschaften, klare Abgrenzungen zu definieren“, erklärt Michael Spörlein, Vertriebsleiter der EUROASSEKURANZ Versicherungsmakler AG. Tatsächlich sind sich derzeit auch noch etliche Versicherer unsicher, wie im Falle eines vorgelagerten Cyberschadens mit der Deckung umzugehen ist. Auch wird diskutiert, welche Risiken im Cyberbereich überhaupt versicherbar sind.

Cyberangriffe können dabei Umfang und Ausmaß in schier unendlichem Maße annehmen: Daten, die gelöscht oder verschlüsselt werden, Roboter, die stillstehen oder durch einen Virus falsche Handlungen vollführen, gehackte GPS-Systeme, die automatisierte Fahrzeuge fehllenken, Personen, die durch die böswillige Fehlfunktion einer Software zu Schaden kommen. Cyberrisiken bestehen auf breiter Front. Fälle, in denen Gelder durch Phising durch Kriminelle von Konten abgezogen werden nehmen sich gegen solch verheerenden Szenarien schon fast harmlos aus. Cyberschäden gingen in den letzten Jahren in die Milliarden.

Was wird sich für Unternehmen voraussichtlich ändern?

Cyberrisiken haben sich zwischenzeitlich zu einem Mainstream-Risiko entwickelt, bringt dies beispielsweise der Großversicherer Allianz auf den Punkt*. Im Allianz Risk Barometer stiegen Cybergefahren über die letzten acht Jahre stetig an und stehen 2019 erstmals an der Spitze als wichtigstes globales Geschäftsrisiko.

Silent Cyber-Exponierungen in konventionellen Schaden- oder Unfallversicherungen sorgen daher verständlicherweise bei Kunden, Maklern und Versicherern gleichermaßen für Unbehagen. Es ist weder den Versicherten gedient, sich im Fall des Falles unterversichert wiederzufinden. Noch werden Versicherer Risikosituationen, die nicht eingepreist wurde, dauerhaft übernehmen können. Alle Seiten tun also gut daran, Cyberrisiken zu präzisieren.

Derzeit werden in der Versicherungsbranche in verschiedenen Expertengremien Lösungen und Herangehensweisen diskutiert. Eine Einheitslösung wird es nicht geben. Cyberrisiken werden, sofern noch nicht geschehen, im Wortlaut der Bedingungswerke definiert und spezifiziert werden müssen. Was die Versicherungsnehmer betrifft, werden sich diese Bedingungen voraussichtlich nach spezifischer Sparte, Markt und Umfeld unterscheiden.

Michael Spörlein: „Wir möchten Unternehmen auf die Herausforderung aufmerksam machen, die durch Silent Cyber entsteht. Meine Empfehlung: Lassen Sie Ihre bestehenden Sach- und Haftpflichtpolicen von unseren Experten prüfen, diskutieren Sie mit uns Ihre potenziellen Risiken und informieren Sie sich auch über spezielle Cyber-IT-Policen.“

EIN CYBERRISK FACT SHEET DAZU KÖNNEN SIE HIER DOWNLOADEN.

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Ihre Fragen zu diesem Thema diskutiert Michael Spörlein gerne persönlich. Sie erreichen Herrn Spörlein unter Tel. +49 89 54329 195 

oder per E-Mail michael.spoerlein@euroassekuranz.de

*https://www.agcs.allianz.com/news-and-insights/expert-risk-articles/silent-cyber-de.html